Weimar im Westen: Republik der Gegensätze

Regina Göschl

Frau Göschl, was war Ihre Aufgabe bei der Konzeption der Ausstellung „Weimar im Westen“?

RG: Ich war vor allem an der inhaltlichen Konzeption der Ausstellung beteiligt. Zusammen im Team haben wir zunächst Forschungsliteratur zu dem Thema gewälzt und anschließend die Oberthemen festgelegt. Dann mussten wir uns auf die Suche nach passendem Bildmaterial begeben. Ich habe schließlich einzelne Themen der Ausstellung mit Texten und Bildern ausgearbeitet. Außerdem durfte ich die gleichnamige Begleitpublikation und ein Arbeitsheft für Schüler_innen zur Ausstellung herausgeben.

 

Warum ist das Thema „Weimarer Republik in Rheinland und Westfalen“ für die Institution, an der Sie arbeiten, wichtig?

RG: Wenn wir an die Weimarer Republik denken, haben wir vor allem Bilder aus Berlin im Kopf: das Nachtleben, die Großstadt usw. Man darf aber nicht vergessen, dass auch im heutigen Nordrhein-Westfalen entscheidende Veränderungen stattfanden. Außerdem war für das LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte wichtig, dass die Weimarer Republik nicht nur auf eine Vorgeschichte des Nationalsozialismus reduziert wird. Auch die Fortschritte und Erfolge dieser Zeit, an die in der BRD und auch in der DDR nach 1945 teilweise ja wieder angeknüpft wurde, sollten dargestellt werden.

 

Was ist Ihr Lieblingsbild in der Ausstellung und warum?

RG: Mein Lieblingsbild ist das Foto von dem Pferdefuhrwerk am Hardenberghafen in Dortmund um 1930. Es ist sehr atmosphärisch und ästhetisch. Der Industriehafen steht für mich aber auch allgemein für die Industriemoderne, während das Pferdefuhrwerk mit Pferd im Vordergrund eher traditionellere Branchen und Techniken symbolisiert. Gerade im Westen prallen diese Gegensätze sehr stark aufeinander.