Weimar im Westen: Republik der Gegensätze

MARCEL BÖHLES

Marcel Böhles ist Historiker und wissenschaftlicher Autor und Projektmitarbeiter bei Musealis.

 

Herr Böhles, was war Ihre Aufgabe bei der Konzeption der Ausstellung „Weimar im Westen“?

MB: Meine Aufgabe als Mitarbeiter der Agentur „Musealis“ war es, die Slideshows zu gestalten, also die einzelnen Ausstellungskacheln mit Bildern, Filmen, Experten-O-Tönen und Texten zu befüllen. Texte hatte ich vor allem für die drei Kuben zu Westfalen und Rheinland zu schreiben. Außerdem habe ich in Münster einige der Interviews mit Experten geführt, die in der Ausstellung zu sehen sind.

 

Warum ist das Thema „Weimarer Republik in Rheinland und Westfalen“ für die Institution, an der Sie arbeiten, wichtig?

MB: Für die Agentur „Musealis“ ist die Ausstellung „Weimar im Westen“ nicht das erste Projekt, das sich um die Weimarer Republik dreht. Bereits vor einigen Jahren haben meine Kollegen eine Wanderausstellung dazu konzipiert, die in großen Teilen das Vorbild für „Weimar im Westen“ bildete. Momentan sind wir nun dabei, die Dauerausstellung im geplanten „Haus der Weimarer Republik“ in Weimar vorzubereiten. Das Haus wird direkt gegenüber dem Nationaltheater einziehen, wo sich bis zu diesem Sommer das Bauhaus-Museum befand.

 

Was ist Ihr Lieblingsbild in der Ausstellung und warum?

MB: Mein Lieblingsbild ist das Plakat zu den „Deutschen Kampfspielen“ in Köln aus dem Jahr 1926. Obwohl die Spiele als eindrucksvolle Machtdemonstration einer wehrhaften Nation geplant waren, scheint der Adler dazu nicht wirklich zu passen. Er wirkt eher skeptisch, fast ängstlich – in Verbindung mit der martialischen Ausrichtung der Kampfspiele finde ich das ganz schön skurril.